Literaturhinweise zu "Bildung und Europa" (Stand
2.12.02)
Beierwaltes, Andreas (Hg.): Lernen für das neue Europa. Bildung zwischen Wertevermittlung und High-Tech. Baden-Baden 1998 Bayer,
Manfred: Die Aneignung von interkultureller Kompetenz zur Förderung der
Europäischen Dimension in der Lehrerbildung. In: Bayer, Manfred; Carle,
Ursula (Hg.): Brennpunkt: Lehrerbildung. Strukturwandel und Innovation im europäischen Kontext. Beiträge zum 15.
Kongreß der DGfE an der Marin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg.
Opladen 1997,
S. 251-270 Inhalt:
1. Zur Entwicklung der Interkulturellen Pädagogik in der Bundesrepublik
Deutschland 2. Interkulturelle Kompetenz als Bedingung der Möglichkeit
einer sich neu entfaltenden Bildung im europäischen Kontext 3.
Wegmarkierungen zur künftigen Gestaltung der Lehrerbildung in Europa -
anstelle eines Resümees Berggreen-Merkel,
Ingeborg: Bildungspolitische Zusammenarbeit in der Europäischen Union.
In: Schleicher, Klaus; Weber,
Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000 Band 1: Europäische
Bildungsdynamik und Trends. Münster
2000, S. 45-82
ABSTRACT:
Anfang der 70er Jahre begannen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen
Gemeinschaften vermehrt zu bildungspolitischen Fragen zu äußern. Was zunächst
wenig Bedeutung zu haben schien, wurde zu einem zunehmenden Einfluß
gemeinschaftlicher Vorgaben auf die internen Politiken der Mitgliedstaaten.
Mit Aufnahme bildungspolitischer Zuständigkeiten für die Gemeinschaft im
Vertrag von Maastricht konnte eine echte gemeinschaftliche Bildungspolitik
entstehen. Die großen Herausforderungen am Ende dieses Jahrhunderts, d. h.
die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, aber auch die Osterweiterung der
Gemeinschaft, berühren ebenfalls die Bildungspolitik. Für die
Mitgliedstaaten geht es bei dieser Entwicklung des Gemeinschaftshandelns um
die Abgrenzung der Handlungsbefugnisse der übernationalen, nationalen und
regionalen Ebenen, d. h. in Deutschland auch um die Wahrung der Kulturhoheit
der Länder. Europa im Unterricht zu verankern, war von den deutschen Ländern
eine schon frühzeitig erkannte Aufgabe. Bienefeld,
Stefan: Das europäische Bildungsallerlei. Harmonisierung, Europa des
Wissens, Lebenslangen Lernen, Wettbewerbsfähigkeit. In: Forum Wissenschaft
H.4 (2000): Öffentliche Wissenschaft? S. 48-51 Böttcher, Wolfgang; Wunder, Dieter: Die Bedeutung der Bildungsgewerkschaften bei der Gestaltung einer europäischen Bildungspolitik. In: Schleicher, Klaus; Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000 Band 1: Europäische Bildungsdynamik und Trends. Münster 2000, S. 279-309 ABSTRACT:
Gerade weil es - trotz der Masstrichter Verträge und einer neuen Rolle der
allgemeinen Bildung im Kontext europäischer Politik - noch keine gemeinsame
Vorstellung von einer europäischen Bildungspolitik gibt, könnten sich die
Bildungsgewerkschaften - als Zusammenschluß der in Bildung und Erziehung
Beschäftigten - profilieren. Sie haben die Chance, sich eine neue
professionspolitische Handlungsperspektive zu erschließen, die über ihr
klassisches Terrain hinausgehen könnte. Die neue und auf die Mitgestaltung
der notwendigen Bildungsreformen abzielende Strategie könnte das Prestige
der Bildungsgewerkschaften entscheidend verbessern. Sollten sie sich zudem
als verläßliche Partner in den anstehenden Reformprozessen erweisen, könnten
sie auch ihren politischen Einfluß im europäischen Bildungsbereich stärken.
Eine allgemeine europäische Bildung liegt derzeit zwar noch sehr im Visionären,
doch könnte sich das im Mittelpunkt dieses Beitrages stehende Europäische
Gewerkschaftskomitee für Bildung und Wissenschaft (EGBW) zu einer
treibenden Kraft in den bildungspolitischen Umsetzungsbemühungen auf europäischer
Ebene entwickeln. Borkenhagen, Giesela R.: Die Europäische Schule 1953-1991. Miteinander-Leben-Lernen. Wien 1997 Chisholm,
Lynne: Bildungspolitische Ausrichtung auf eine europäische
Wissensgesellschaft. In:
Schleicher, Klaus; Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer
Bildung 1970-2000 Band 1: Europäische Bildungsdynamik und Trends.
Münster 2000,
S. 83-114 ABSTRACT:
In Westeuropa haben sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen der Bildungspolitik in den letzten drei Jahrzehnten
wesentlich verändert. In der Bildungspolitik selbst zeigt sich eine Tendenz
von einem günstigen Reformklima hin zu einem erheblichen Reformstau, auch
wenn diese Aussage nicht in jeder Hinsicht gilt. Hinzu kommt noch, daß das
Verhältnis zwischen Bildungspolitik und Bildungspraxis in Europa grundsätzlich
kompliziert ist; denn eine erfolgreiche Umsetzung von bildungspolitischen
Intentionen hängt von zahlreichen Faktoren ab. Innovationsfähigkeit und
Umsetzbarkeit sind z. B. nicht nur System-, sondern auch handlungsbedingt,
und viele Einflußfaktoren verlaufen quer zu den nationalstaatlichen
Grenzen. Dabei besteht ein starker Modernisierungsdruck angesichts der
gleichzeitigen Globalisierungs- und Europäisierungsprozesse. Insgesamt wird
aufgrund der Entwicklung zu einer ,Wissensgesellschaft` eine rasche
Umgestaltung der Bildungsarchitektur hin zu einem lebenslangen Lernen
unverzichtbar. Sollte diese Umgestaltung nämlich nicht rechtzeitig auf den
Weg gebracht werden, so werden die Bildungssysteme von der
gesellschaftlichen Dynamik geradezu überrollt werden. Daxner,
Michael: Europäische Bildungsforschung.
In: Schleicher, Klaus;
Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000 Band
1: Europäische Bildungsdynamik und Trends. Münster 2000, S. 117-138 ABSTRACT:
Bildungsforschung ist ein wesentliches Instrument der Bildungs- und
Kulturpolitik. Gerade das Zusammenwachsen Europas verändert und verstärkt
diese Bedeutung. Wenn etwa die Wissenschaftsminister von 30 europäischen Ländern
am 19. Juni 1999 die Entschließung zum Europäischen Studienraum gefaßt
haben (The European Higher Education Area), dann kann so ein Beschluß nur
auf Grundlage solider Bildungsforschung geschehen. Die vorliegende Übersicht
gibt die großen Linien einer Forschungsentwicklung wieder, deren Bedeutung
sich von punktuellen Reformgesichtspunkten immer stärker zur Vernetzung hin
verschiebt. Es werden Darstellungen des Kontexts der europäischen
Bildungsforschung mit exemplarischen Forschungsbereichen und Überlegungen
zur politischen Wirksamkeit und Implementation von Ergebnissen verbunden. Fuhrmann,
Manfred: Der europäische Bildungskanon des bürgerlichen Zeitalters.
Frankfurt a.M. 1999 Inhaltsverzeichnis: Begriffe:
Europa, Kanon, Bildung, Allgemeinbildung, Klassik, Klassizismus Voraussetzungen:
Rezeption der Antike im neuzeitlichen Europa - Gymnasium / humanistische
Bildung - Fürstenhof des absolutistischen Zeitalters Sachbereiche:
Literatur - Enzyklopädie, Konversationslexikon - Philosophie - Theater -
Geschichte - Konzertwissen - Museum - Bildungsreise - Mathematik und
Naturwissenschaften
Geissler, Erwin; Huber, Sylvia (Hg.): Pädagogik im sich einigenden Europa. Frankfurt 1996 Gogolin, Ingrid (Hg.): Schulen in Europa. Hamburg 1996 Hirtt, Nico:
Im Schatten der Unternehmerlobby. Die Bildungspolitik der Europäischen
Kommission. In:
Widersprüche H.83 (2002):Zur globalen Regulierung des Bildungswesens,
S. 37-51 Inhalt:
Unter dem Einfluss mächtiger Unternehmerlobbys wie des European Round Table
of lndustrialists interessiert sich die Europäische Kommission immer stärker
für den Bildungsbereich und versucht dort ihre Sichtweisen durchzusetzen.
Dabei geht es nicht nur um die Harmonisierung der Bildungssysteme, sondern
vor allem auch um deren Anpassung an die Anforderungen der Märkte: Die
Beschäftigten sollen lernen, stets flexibel auf veränderte
Produktionsumgebungen zu reagieren; die Konsumenten sollen an technologische
Innovationen herangeführt werden, die heute die Triebkräfte zentraler Märkte
sind; die Sphären des Unterrichts und des Wissens sollen der Konkurrenz und
der Eroberung durch private Investoren geöffnet werden. Diese tatsächlichen
Kraftlinien der aktuellen Bildungspolitik verbergen sich häufig hinter den
angeblichen Bildungszielen von ,Staatsbürgerschaft' und
,Chancengleichheit'.
Hornberg, Sabine: Europäische
Gemeinschaft und multikulturelle Gesellschaft. Anspruch und Wirklichkeit
europäischer Bildungspolitik und -praxis.
Frankfurt Janssen, Bernd (Hg.): Die europäische Dimension in Lehr- und Lernmitteln. Bonn 1995 Lassahn, Rudolf (Hg.): Bildung in Europa. Frankfurt 1994 Liedke, Max (Hg.): Hausaufgabe Europa. Schule zwischen Regionalismus und Internationalismus. Bad Heilbrunn 1993 McLean,
Martin: Bildung und Erziehung in Europa an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. In: Bildung und
Erziehung H. 4 (1999):Bildung
und Erziehung an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, S. 461-476 Inhalt:
Die Steuerung des Bildungswesens: kontinentale, nationale und lokale
Dimensionen Zugang, Strukturen und Beschäftigung Curriculum Ergebnisse
Anmerkungen Mickel, Wolfgang W.: Lernfeld Europa. Didaktik zur europäischen Erziehung. Opladen 1993 Mickel, Wolfgang: Didaktische Grundlagen einer Erziehung zu Europa. In: Schleicher, Klaus (Hg.): Zukunft der Bildung in Europa. Nationale Vielfalt und europäische Einheit. Darmstadt 1993, S. 245-260 Inhalt:
Abstract Einleitung I. Begründung europa-didaktischer Fragestellungen 1.
Ansätze für eine Bereichsdidaktik 2. Didaktische Auswahlkriterien und
Lernziele II. Der Integrationsbegriff als Grundlage einer 'europäischen
Dimension' 1.
Definitionsversuche zum Integrationsbegriff 2. Didaktische Deduktion aus dem
Integrationsbegriff 3. Zur fachdidaktischen Strukturierung eines
Europa-Themas und zur Konstruktion von Unterrichtsmodellen III. Methodische
Zugänge zur europäischen Thematik 1. Motivation und Methodenvielfalt 2.
Praktische Hinweise für Sekundarstufe II und Erwachsenenbildung
Zusammenfassung Niedersächsisches
Kultusministerium (Hg.): Schule und Erziehung im Kontext Europa.
Hannover 1993
Inhaltsverzeichnis A
Veränderte Rahmenbedingungen für Schule und Unterricht B
Grundsätzliche Überlegungen für Schule und Unterricht im Hinblick auf die
gesellschaftlichen und politischen Wandlungsprozesse C
Fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben (Lernbereiche) D
Aspekte zur Leistungsbewertung E
Überlegungen zur Neuordnung des Fremdsprachenunterrichts Oelkers,
Jürgen: Öeffentlichkeit und Bildung: Zur historischen Genesis eines europäischen
Konzepts. In:
Braun, Karl-Heinz; Krüger, Heinz-Hermann (Hg.): Pädagogische
Zukunftsentwürfe. Festschrift zum siebzigsten Geburtstag von Wolfgang
Klafki. Opladen 1997,
S. 29-50
Inhalt:
1. Die Frage der Seele 2. Zur Kritik der politischen Herrschaft 3. Zum Verhältnis
von Wissenschaft und öffentlicher Bildung Ruhloff,
Jörg: Kulturbegegnung als Herausforderung an Bildung und Erziehung. Überlegungen
im Hinblick auf "Europa 1993". In: Zeitschrift
für Pädagogik H.3 (1992), S.
345-356 Inhalt:
Abstract: Es werden kulturtheoretische Grundlagen unter pädagogischer
Fragestellung erörtert und Überlegungen - zu Kulturbegegnungen nicht unter
ökonomischer und politischer Dominanz, - zum Begriff Kultur und
Kultivierung, - zu einem Kulturkonzept, - zu den Herausforderungen an die Pädagogik
angestellt. Folgende Hinweise werden für die schulpädagogische
Realisierung der Aufgaben gegeben: - Verstärkung
interkulturell-vergleichender Aspekte in den /[Unterrichtsfächern, /[A -
fremdsprachliche Lehrgänge bereits in der Grundschule, - häufigere und längere
Auslandsaufenthalte von Schülern, /[ Studenten /[A und Lehrern, -
Zweisprachigkeit als Normalität bei Gebildeten, insbesondere /[ bei /[A
Lehrkräften. Entsprechende Veränderung der Lehrerbildung sei notwendig. (BIL).
Sander,
Theodor; Dijck, Hans: Die Europäische Dimension der Lehrerbildung.
Osnabrück 1994 Inhalt:
1. Einführung: Warum sollten Lehrerausbilder sich an Projekten zur europäischen
Dimension beteiligen? 2.
Wie kann das Engagement für die europäische Dimension in der
Lehrerausbildung gefördert werden?3. Was bedeutet die europäische
Dimension in der Lehrerausbildung? - Kriterien, Probleme, Implikationen 4.
Was ist bei der Planung von Projekten zur europäischen Dimension der
Lehrerbildung zu bedenken? 5.
Welche Aktivitäten gibt es auf universitärer, regionaler bzw. nationaler
Ebene zur europäischen Dimension der Lehrerbildung? 6.
Wie kann die europäische Dimension im Vorbereitungsdienst für Lehrer und
in der Lehrerfortbildung berücksichtigt werden? 7.
Wo sind Informationen über laufende EG-Projekte im Bereich der europäischen
Dimension der Lehrerausbildung zu erhalten? 8.
Wie sollen die zukünftigen EG-Programme im Bildungsbereich aussehen? 9.
Welche Aktivitäten entfalten europäische / internationale Organisationen
im Bereich der europäischen Dimension der Lehrerbildung? 10
Welchen Inhalt haben die Grundsätze und Empfehlungen der Sommeruniversitäten
der EG-Kommission? 11.
Welche Qualitätskriterien sind auf Netzwerke und transnationale
Kooperationen im Bildungswesen anwendbar? 12.
Wie können bilaterale / multilaterale Austauschprojekte auf
europäischer / internationaler Ebene ausgewertet werden? 13.
Wie ist das Knäul der amtlichen und nichtamtlichen Zusständigkeit auf dem
Gebiet der europäischen Dimension der Erziehung zu entwirren? 14.
Was ist aus grundlegenden offiziellen Texten über die europäische
Dimension der Lehrerbildung zu erfahren? 15.
Wo sind wichtige bildungspolitische Dokumente und Literatur zur europäischen
Dimension der Erziehung zu finden? 16.
Welche Adressen sind für alle Fragen zur europäischen Dimension der
Lehrerbildung nützlich? Sander,
Theodor; Kohlberg, Wolf Dieter (Hg.): Lehrerbildung in Europa - Europäische
Lehrerbildung. Osnabrück
1993 Inhalt:
Grundprobleme europäischer Lehrerbildung. Untersuchungen zur Vergleichenden
Pädagogik. Praktische Erfahrungen europäischer Zusammenarbeit. Schleicher,
Klaus: Nationale Bildung in der Europäischen Union. In: Schleicher, Klaus; Weber, Peter (Hg.): Zeitgeschichte
europäischer Bildung 1970-2000. Band II: Nationale Entwicklungsprofile. Münster
2000, S. 1-41 Inhalt:
Kontexte der europäischen und der nationalen Bildungsdiskussion. Konzeption
der Publikation und Funktion der Länderstudien Ausblick Anmerkungen
Literatur Schleicher,
Klaus: Standortbestimmung europäischer Bildungspolitik.
In: Schleicher, Klaus;
Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000 Band
1: Europäische Bildungsdynamik und Trends.
Münster 2000,
S. 7-41 Inhalt:
Die Konzeption der zweibändiger Publikation Kontexte und Standort der
Bildungsdiskussion Forschungsvoraussetzung und - Ergänzung Ausblick
Anmerkungen Literatur Schleicher,
Klaus; Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000
Band 1: Europäische Bildungsdynamik und Trends. Münster 2000
Inhalt:
Die Europäische Gemeinschaft ist von 6 auf 15 Mitglieder erweitert worden
und sie wird demnächst neue Mitglieder aufnehmen. Die meisten Länder
beteiligen sich auch am Schengener Abkommen, einheitlichen Markt und
bereiten die Einführung des Euro vor. Doch sind die politischen Strukturen
und der innere Zusammenhalt in der Europäischen Union nicht mitgewachsen.
Die begrenzte Politikfähigkeit der Gemeinschaft zeigte sich z. B. anlässlich
der Auseinandersetzungen auf dem Balkan und ihr gravierendes Demokratie- und
Bildungsdefizit sowohl bei der Neubesetzung der Kommission als auch bei der
Wahl zum Europäischen Parlament. In welchem politisch-rechtlichen, sozio-ökonomischen
und kulturell-öffentlichen Entwicklungsprozess sich die Europäische Union
derzeit befindet, wird hier anhand einer "Zeitgeschichte europäischer
Bildungsreformen 1970-2000" auf zweierlei Weise diskutiert: Zum einen
werden europäische Bildungskontexte, Bildungseinflüsse und transnationale
Trends im Hinblick auf anstehende Zukunftsentscheidungen analysiert (Bd. I:
Europäische Bildungsdynamik und Trends). Zum anderen werden übergreifende
Tendenzen und nationale Akzente von Bildungsreformen in verschiedenen Ländern
verglichen (Bd. II: Nationale Entwicklungsprofile). Eine komplementäre
Nutzung der Bände könnte sowohl zur bildungspolitischen Klärung neu
entstehender Gestaltungs-, Strukturierungs- und Verantwortungsräume
beitragen als auch verschiedenen Kooperationspartnern Anregungen bieten für
einen Erfahrungsaustausch und eine praktische Zusammenarbeit. Viel
wird künftig davon abhängen, ob der Zusammenhalt der Gemeinschaft
angesichts der Ausweitung gefestigt und ob eine europäische Identitätsfindung
trotz gewisser Renationalisierungstendenzen möglich wird. Dem
Bildungssektor kann in diesem Prozeß erhebliche Bedeutung zukommen, wenn
die unterschiedlichen Vorverständnisse reflektiert, gemeinsame
Werteinstellungen und Traditionen aktiviert und neue Konsensfähigkeiten
entwickelt werden. Der zweibändige Reader erschließt ein breites
Hintergrundwissen über europäische Bildungskontexte und -entwicklungen,
sei es zu kritischen Evaluation nationaler Bildungsreformen oder zum
besseren Verständnis von Bildungsvoraussetzungen bei möglichen
Kooperationspartnern. siehe
auch Aufsätze Schleicher,
Klaus; Weber, Peter (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000.
Band II: Nationale Entwicklungsprofile.
Münster 2000
Inhalt:
In Band II der "Zeitgeschichte europäischer Bildungsreformen
1970-2000" werden Reformen einzelner Länder unter Berücksichtigung
ihrer nationalen Vorverständnisse und angesichts der europäischen
Herausforderungen portraitiert. Erkennbar wird, warum verzögerte Demokratie
und Modernisierungsentwicklung in Spanien und Portugal zu einer großen
Bildungsdynamik geführt haben, wie sich die zentralistischen
Bildungssysteme Frankreichs und Italiens infolge der wirtschaftlichen und
sozialen Dynamik regional differenzieren, während umgekehrt die föderal
organisierten Bildungssysteme in Deutschland und England sich um eine
nationale Vernetzung bemühen. Ferner wird deutlich wie sich das Selbst und
Bildungsverständnis in Skandinavien nach dem EU-Beitritt neu orientiert
bzw. welche Doppelherausforderungen mittelosteuropäische EU-Anwärter zu
bewältigen haben, wenn sie ihr Bildungswesen gleichzeitig national und
europäisch ausrichten wollen. Es wird transparent, inwieweit sich nationale
Bildungssysteme eigendynamisch weiterentwickeln bzw. wie sich die Reformen
aufgrund der europäischen Integration und des Bildungswettbewerbs annähern.
Die Buchreiche will Studierende und Lehrende aber auch die
Bildungsverwaltung und -politik zu einer Überprüfung der nationalen
Bildungshorizonte sowie zu einer interdisziplinären und europäischen
Kooperation anregen. Schleicher,
Klaus (Hg.): Zukunft der Bildung in Europa. Nationale Vielfalt und europäische
Einheit. Darmstadt
1993 Klappentext:
Die europäische Einheit wird in der öffentlichen Diskussion oft mit der
Entwicklung zur Wirtschafts- und Währungsunion gleichgesetzt. Demgegenüber
wurde der europapolitischen Bildungsdiskussion lange Zeit wenig Bedeutung
beigemessen. Dies, obwohl bei der jüngeren Generation durchaus erhebliche
Skepsis gegenüber den europäischen Institutionen, beträchtliche
Unkenntnis über die europäische Kulturvielfalt sowie ein wachsender
Nationalismus bestehen. Spätestens seit den Auseinandersetzungen um die
Maastrichter Verträge sollte allgemein sichtbar geworden sein, in welchem
Maße ein europäisches Zusammenwachsen auf ein europäisches Bewußtsein
angewiesen ist. Der vorliegende Band gibt einen Überblick über
bildungsrechtliche und -politische Entscheidungen auf europäischer Ebene.
Er informiert über transnationale Entwicklungstendenzen in verschiedenen
Bildungsbereichen, und zwar vom Vorschul- bis zum Universitätsbereich. Er
weist auf die Bedeutung konkurrierender, nationaler Sozialisations- und
Bildungseinflüsse hin. Die Autoren, Wissenschaftler aus verschiedenen
Nationen Europas, gehen trotz aller Unterschiedlichkeiten in ihrem
wissenschaftlichen und nationalen Verständnis davon aus, daß eine
Erziehung zu einem demokratischen Europa nur möglich ist, wenn die Öffentlichkeit
über europäische Entwicklungen ausführlich informiert und an ihnen
beteiligt wird, wenn bildungspolitische Entscheidungen sowohl der europäischen
Vielfalt als auch der europäischen Einheit Rechnung tragen. Walkenhorst,
Heiko: Europäisierung und Regionalisierung im Bildungssektor.
In: Schleicher, Klaus;
Weber, Peter J. (Hg.): Zeitgeschichte europäischer Bildung 1970-2000 Band
1: Europäische Bildungsdynamik und Trends.
Münster 2000,
S. 313-342 ABSTRACT:
Ein dichotomisch verlaufender Internationalisierungs- und
Regionalisierungsprozess hat spätestens seit den siebziger Jahren in weiten
Teilen der Welt und besonders in Westeuropa zu grundlegenden Strukturveränderungen
geführt. Mittlerweile hat dieser Prozess auch die nationalen
Bildungssysteme - die W. Mickel dereinst als die „schwerfälligsten
Subsysteme des Staates" (1978, S. 12) bezeichnet hat - erreicht. Hat
der Prozess sie aber auch nachhaltig beeinflussen können? In bezog auf den
Bereich der Europäischen Union - auf dessen Betrachtung sich die
vorliegende Analyse beschränkt sind die Bildungssysteme auf supranationaler
Ebene jüngst durch die europäischen Integrations- und Harmonisierungsbemühungen
sowie zuvor auf nationaler Ebene durch die bildungspolitischen Reformbemühungen
der siebziger und achtziger Jahre beeinflusst worden. Die Hauptaufgabe der
vorliegenden Untersuchung wird daher die Beantwortung der Frage sein, ob und
wie sich die externen (politischen, wirtschaftlichen und kulturellen)
Kumulationsprozesse der roter- und supranationalen sowie regionalen
Gestaltungsebene auf die Bildungslandschaft ausgewirkt haben und inwiefern
sich die Annahme einer Europäisierung im Bildungssektor aufrechterhalten lässt.
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