Gerhard Becker

Pädagogische Umweltberatung in Schulen

aus: DGU-Nachrichten 24 (Nov. 2001) (Download des ganzen Heftes)

Das Projekt "Päd. Umweltberatung in  Schulen" ist ein externes Dienstleistungsangebot für alle Osnabrücker Schulen. Auf Nachfrage ist eine individuelle Beratung und Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Organisation von Umweltprojekten im Unterricht und bei der Initiierung von Einzelmaßnahmen einer umweltfreundlicheren Schule und konzeptionellen Fortentwicklung möglich.

Nachgefragt waren in den vergangenen Jahren vor allem handlungsorientierte Angebote aus den Bereichen Müllvermeidung und –trennung, Energie- und Wassersparen, Umgestaltung des Schulhofs, umweltorientierte Projekttage u.ä. Daraus entstanden einige Standardangebote, die dann an die jeweilige Schulsituation angepaßt wurden, z.B. Abfalltraining, Papierschöpfen, Energierundgang, Natur rund ums Schulgebäude, Umweltrallye für Grundschulen ... Einzelaktivitäten reichen von zweistündigen Aktivitäten bis zur Unterstützung einer Projektwoche. Perspektivisch sollen auch Prozesse der Schulentwicklung mit einem Profil im Umwelt- oder Nachhaltigkeitsbereich beraten und unterstützt werden sowie eine systematische Erfahrungsaufarbeitung, Reflexion und Dokumentation solcher schulischer Ansätze vorangetrieben werden.

Dieses Projekt ist vom Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e.V. in Kooperation mit meinem universitären Arbeitsbereich „Umweltbildung und regionales Lernen“ 1995 entstanden. Hintergrund waren Erfahrungen in dem bereits seit 1988 existierenden Projekt NUSO (Natur und Umweltbildung in der Stadt Osnabrück), das ebenfalls ein Kooperationsprojekt zwischen Verein und Universität ist. NUSO hatte sich hinsichtlich des Schulbereichs die Unterstützung lokaler/regionaler Umweltbildung zur Aufgabe gemacht hatte. Dies erfolgt dort im wesentlichen durch Erschließung relevanter Umweltprobleme der Stadt Osnabrück bzw. der Region (Stadtökologie, Umweltgeschichte der Stadt, nachhaltige Entwicklung, Lokale Agenda 21 u.ä.), Publikationen und Lehrerfortbildungsangebote (vgl. Becker u.a. 2000), also in der Regel nicht direkt unterrichtsbezogen. Deshalb sollte das Projekt „Päd. Umweltberatung in Schulen“ ergänzend dazu primär in den Schulen arbeiten. Häufig gibt es eine unmittelbare Zusammenarbeit der beiden Projekte bei konkreten schulischen Vorhaben. Die gesamte Arbeit ist auch eingebettet in das koordinierte Gesamtangebot des Umweltbildungszentrums Osnabrück und seiner zahlreichen lokale Partnern (Vereine, Institutionen u.ä.). Zusammenarbeit gibt es auch insbesondere mit der universitären Lehrerausbildung – zum beiderseitigen Nutzen.

Mit Unterstützung durch das Schulverwaltungsamt Osnabrück bzw. dem heutigen „Fachbereich Schule und Sport“ der Stadt, des Arbeitsamtes und mit Hilfe von Sponsoring hat sich das Projekt bis heute – zum Teil unter schwierigen finanziellen Bedingungen - weiterentwickelt. Im September 2001 konnte nach langen Verhandlungen mit der Verwaltung und der Kommunalpolitik mit einem Vertrag mit der Stadt Osnabrück die Arbeit endlich langfristig gesichert werden, so daß auch obige Perspektiven verstärkt angegangen werden können.

Eine genauere Beschreibung des Projektes und der darin gemachten Erfahrungen sowie eine theoretische Einordnung in die Debatte um Schulentwicklung erfolgt in der kommenden Ausgabe der DGU-Nachrichten.

G. Becker, Universität Osnabrück